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PROBLEME BEI GEBURT UND AUFZUCHT von Elke Woltersdorf

Nachdem wir bei Gesprächen mit anderen Züchterkollegen oft gefragt wurden, ob das eine oder andere Problem schon einmal bei uns aufgetreten sei, möchten wir gern unsere Erfahrungen weitergeben.
Da wir bei unseren Würfen -wir sind inzwischen bei dem H-Wurf angelangt- fast immer mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, können unsere Erfahrungen vielleicht dazu beitragen, anderen Züchtern zu helfen.
Eine der größten Schwierigkeiten ist wohl die Welpenaufzucht nach einem Kaiserschnitt. Wir hatten oft gehört, daß die Hündinnen nach einem Kaiserschnitt keine Milch hätten, die Welpen nicht annehmen würden und im schlimmsten Fall Mutter und/oder Welpen gestorben wären.
Nun passierte es ausgerechnet bei unserem A-Wurf, daß unsere Sheltie-Hündin ihre Welpen nur durch einen Kaiserschnitt auf die Welt bringen konnte. Wir waren zu diesem Zeitpunkt blutige Anfänger ohne die geringste praktische Erfahrung. Alles was wir wußten, hatten wir uns aus Büchern angeeignet. Unser Glück war es, daß wir einen hervorragenden Tierarzt hatten.
Nachdem die Aussichten auf eine normale Geburt endgültig geschwunden waren, fuhren wir mit unserer Hündin und einem Stapel Gästehandtücher sowie einem großen, gepolsterten Wäschekorb mit Wärmflasche zum Tierarzt.
Dann ging alles sehr schnell. So wie ein Welpe geboren war, bekamen wir ihn zum Trockenrubbeln. Ich war so aufgeregt, daß ich noch den ersten Welpen bearbeitete, während mein Mann schon zwei andere im Körbchen liegen hatte. Es wurden 5 kräftige und gesunde Welpen geboren, die aufgrund unserer "Spezialbehandlung" auch sofort schrien und zappelten. Ein Welpe hatte bereits eine grüne Halskrause. Es war also höchste Zeit gewesen.
In der Zwischenzeit war die Hündin fertig. Der Tierarzt rief uns mit den Welpen zu sich und legte diese sofort an die Zitzen. Unsere Hündin hob schon den Kopf, bekam aber noch nicht viel mit, was um sie herum vorging. Die Welpen fanden sofort die Zitzen und fingen an kräftig zu saugen. Wir standen daneben und waren erleichtert und glücklich. Am meisten freute sich unser Tierarzt darüber, daß die Welpen so aktiv waren.
Nachdem die Welpen ihre erste Mahlzeit hinter sich hatten, legten wir sie zusammen mit der Hündin in den Korb und fuhren nach Hause.
Zuhause angekommen, wurden Mutter und Welpen sofort in die Wurfkiste gelegt. Wir blieben die ganze Nacht an der Kiste und paßten auf, daß die Welpen regelmäßig an die Zitzen kamen. Unsere Silvy war ziemlich passiv. Sie lag einfach nur da und rührte sich nicht. Wir streichelten sie und sprachen mit ihr, hielten ihr immer wieder die Babies vor und warteten darauf, daß sie die Kleinen leckte. Aber nichts dergleichen geschah. Sie hob zwar hin und wieder den Kopf und betrachtete die kleine Meute an ihrem Bauch, legte sich dann aber gleich wieder um.
4 Welpen machten uns überhaupt keine Sorgen. Sie tranken, wurden von uns massiert und schliefen wieder. Nur eine kleine Hündin wollte, seitdem wir zu Hause waren, nicht mehr trinken. Alle Versuche, sie an die Zitzen zu bringen, schlugen fehl. Sie wollte einfach nicht. Wir versuchten daraufhin, die kleine Hündin mit der Flasche zu ernähren, aber auch das klappte nicht. Wir bekamen zwar ein paar Tropfen in sie hinein, das reichte aber nicht aus. Sie mußte jetzt endlich allein trinken, sonst bestand wenig Hoffnung, daß sie am Leben blieb.
Durch die ganze Aufregung und Anspannung waren wir dann doch kurz eingeschlafen. Ich wurde von einem Schmatzen geweckt; die Welpen schliefen, nur das kleine Sorgenkind hing an der dicksten Zitze und trank. Vor lauter Freude liefen mir die Tränen, und auch mein Mann konnte seine Rührung nicht verbergen.
Mittlerweile waren mehr als 6 Stunden seit der Operation vergangen. Silvy rührte sich immer noch nicht. Sie reagierte zwar, wenn wir sie ansprachen, von ihren Babies wollte sie aber noch nichts wissen. Daraufhin brachten wir sie erst einmal hinaus, damit sie ihr "Geschäft" erledigen konnte. Sie lief ganz vorsichtig ein paar Schritte, als ob sie erst probieren wollte, ob das überhaupt ging. Dann erledigte sie wenigstes ihr kleines "Geschäft". Nachdem Silvy fertig war, wollte sie sofort wieder nach oben. Ich legte sie auf mein Bett und holte die Welpen dazu. Diese krabbelten sofort zu ihrer Mama, und Silvy fing an, einen nach dem anderen zu lecken.

Von diesem Moment an, war alles geschafft. Silvy leckte und putzte ihre Welpen und diese waren munter und gesund. Sie entwickelten sich prächtig und unsere Hündin erholte sich von Tag zu Tag mehr. Sie war die beste Mutter, die man sich wünschen konnte. Job-Sharing nennt man das, oder geteilte Freude ist doppelte Freude. Sie säugte ihre Welpen 8 Wochen lang, und als unsere andere Hündin nach diesen 8 Wochen warf, holte Silvy sich 2 Welpen davon und säugte sie noch einmal 14 Tage.
Einige Zeit später wurden wir abends von einem bekannten Züchterkollegen angerufen und um Rat gefragt. Seine Hündin hatte vor einigen Stunden durch einen Kaiserschnitt 5 gesunde Welpen geboren, sie selbst, würde aber wie tot daliegen und sich nicht rühren. Da dieser Züchter nicht weit von uns wohnte, fuhren wir sofort hin. Die Hündin machte einen sehr schlechten Eindruck. Sie reagierte überhaupt nicht, und das Gesäuge war vollkommen leer. Obwohl die Welpen kräftig saugten, kam kein Tropfen Milch.
Daraufhin versorgten wir erst einmal die Welpen, fütterten und massierten sie, damit Blase und Darm arbeiten konnten. Als dies geschehen war, brachten wir die Hündin hinaus, um ihren Kreislauf anzuregen. Sie lief auch ein paar Schritte und erledigte ihr kleines "Geschäft". Wir rieten dem Besitzer, die Hündin mehrmals kurz an der Leine zu bewegen, um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Wir erfuhren, daß die Hündin mittags in der Tierklinik operiert worden war. Während der Heimfahrt war die Hündin wachgeworden und hatte die Welpen, die in einem anderen Korb lagen, fiepen gehört. Daraufhin fing die Hündin an zu jammern und versuchte zu den Welpen zu kommen, was ihr aber nicht gelang. Zuhause angekommen war die Hündin bereits in diesen apathischen Zustand verfallen, aus dem sie nicht mehr herauszuholen war.
Am nächsten Tag erhielten wir die Nachricht, daß die Hündin gestorben war. Trotz aller Bemühungen seitens des Züchters und des Tierarztes war sie nicht mehr zu retten gewesen. Eine Untersuchung in der Pathologie ergab keinen Befund. Niemand konnte sagen, woran die Hündin gestorben war.
Dies war aber nicht das einzige Unglück. Der Tierarzt hatte den Züchtern noch ein Baby-Klistier gegeben, damit sie den 1 Tag alten Welpen einen Einlauf machen wollten, um das Darmpech herauszuholen. Als wir dies hörten, waren wir furchtbar entsetzt. Die Welpen hatten am Abend zuvor ausreichend Nahrung aufgenommen und Blase und Darm arbeiteten einwandfrei. Während der Nacht wurden sie regelmäßig mit der Flasche versorgt. Wir konnten überhaupt nicht begreifen, wée ein Tierarzt auf so eine Idee kommen konnte. Die Welpen waren gesund und munter gewesen. Durch das Klistier starben 3 Welpen an Darmblutungen, 2 Welpen überlebten und wurden von einer Amme aufgezogen.
Aufgrund unserer Erfahrungen würden wir jedem Züchter, der einmal in diese Situation kommen sollte folgenden Rat geben:

  1. Während der Trächtigkeit die Hündin bereits einem erfahrenen Tierarzt vorstellen und die Situation bei einem evtl.. Kaiserschnitt durchsprechen.
  2. Bei einem Kaiserschnitt darauf achten, daß die Welpen gleich nach der Geburt -noch in der Praxis - angelegt werden.
  3. Mutter und Welpen zusammen nach Hause transportieren. Niemals die Hündin von den Welpen trennen. Auch wenn die Hündin noch nicht wach ist, bekommt sie im Unterbewußtsein diese wichtige Phase mit.
  4. Bei den Welpen darauf achten, daß Blase und Darm funktionieren. Niemals ein Klistier verwenden, da die Gefahr der Darmverletzung zu groß ist.

Komplikationen nach einem Kaiserschnitt kann wohl niemand von vornherein ausschließen. Wenn man aber die Erkenntnisse aus der Humanmedizin von Mutter und Kind übernimmt, kann man das Risiko sicher auf ein Minimum beschränken. Die Hündin unseres befreundeten Züchters würde vielleicht heute noch leben.
Durch den Kaiserschnitt war uns Silvy für die Weiterzucht verloren. Wir hatten sie während der Operation sterilisieren lassen, da auch bei weiteren Würfen nicht mit normalen Geburten zu rechnen war. Nun lag unsere ganze Hoffnung bei unserer zweiten Hündin, die acht Wochen später werfen sollte.
Inka meinte dann auch, uns für alles Vorherige entschädigen zu müósen, denn die Geburt verlief wie im Lehrbuch. Innerhalb von 3 Stunden hatte sie 5 Welpen zur Welt gebracht. Bis auf den letzten Rüden, der sehr schwach war und unter starken Atemschwierigkeiten litt, waren alle gesund und kräftig. Das kleine Sorgenkind starb dann leider auch am nächsten Tag.
Die Babies entwickelten sich prima und nahmen sehr gut zu. Wir wunderten uns nur, daß Inka gar kein großes Interesse an ihren Welpen zu haben schien. Wir mußten sie immer mit sanfter Gewalt bei den Kleinen halten, damit diese auch genug zu trinken bekamen. Sobald sich die Welpen festgesaugt hatten, wollte Inka aufspringen und aus der Wurfkiste steigen. Drei Wochen nach der Geburt verschlechterte sich Inkas Allgemeinbefinden.  Die ersten Fressversuche mit 3 Wochån Sie trank sehr viel und wollte kaum noch fressen. Es wurde immer schwieriger, sie bei ihren Welpen zu halten. Unser Tierarzt diagnoótizierte eine Gebärmutterentzündung und behandelte die Hündin dementsprechend. Es wollte sich aber keine Besserung einstellen. und als Inka auch noch stark zu bluten anfing, war eine Operation nicht mehr zu vermeiden. Es stellte sich heraus, daß Inka eine stark vereiterte Gebärmutter hatte.
Nun war uns klar, warum sie nicht zu ihren Babies wollte. Sie mußte Schmerzen gehabt haben, wenn die Babies tranken und gegen ihren Bauch traten. Nach der Operation erholte sie sich sehr schnell und kümmerte sich dann rührend um ihre Kleinen. Es war, als ob sie nun alles nachholen wollte.
Kurz vor der zweiten Geburt hatte uns die Besitzerin des Deckrüden eine 4-jährige Hündin angeboten, die bereits problemlos 3 Würfe aufgezogen hatte. Als Inka nun ebenfalls für die Zucht ausgefallen war, nahmen wir das Angebot an und holten die Hündin zu uns.

Ferra lebte sich sehr schnell bei uns ein und vertrug sich auch mit den anderen Hündinnen hervorragend. Nach ein paar Tagen fiel uns auf, daß Ferra mehr trank als die anderen Hunde und schmierigen Ausfluß hatte. Die Untersuchung bei unserem Tierarzt ergab - eine Gebärmutterentzündung.
Das durfte doch nicht wahr sein !! Hatte sich denn alles gegen uns verschworen? Ferra wurde behandelt, und acht Wochen danach stellte sich die Hitze ein. Diese Läufigkeit verlief völlig normal und auch danach stellte sich keine Entzündung mehr ein. Wir hofften, diesmal die Krankheit in den Griff bekommen zu haben,
Ein halbes Jahr später ließen wir Ferra belegen. Sie befand sich zu diesem Zeitpunkt in ausgezeichneter Kondition, so daß wir glaubten, daß diesmal alles gutgehen würde.
Am 63. Tag warf unsere Hündin, Der erste Welpe kam ohne Schwierigkeiten auf die Welt. Er war recht kräftig und fand ohne Probleme die mütterliche Zapfstelle. Der zweite Welpe kam kurze Zeit später, war aber sehr schwach und wollte partout nicht trinken. Der dritte Welpe folgte eine halbe Stunde später. Er war wunderschön und ebenfalls sehr kräftig und krabbelte zielstrebig auf die Zitze zu. Wir waren sehr erschrocken als wir den Kleinen begutachteten. Er halte ein verkrüppeltes Füßchen, das wie ein Flügel zusammengewachsen war. Die Nachgeburt war bei diesem Welpen auch nicht mit herausgekommen. Eineinhalb Stunden später kam der nächste Welpe. Dieser war wieder ganz in Ordnung, die Nachgeburt kam aber ebenfalls nicht. Nun fehlten bereits zwei Nachgeburten.
Als sich drei Stunden danach immer noch nichts getan hatte, riefen wir unseren Tierarzt an. Fast gleichzeitig mit seinem Eintreffen kam noch ein Welpe auf die Welt. Aber auch diesmal war keine Nachgeburt dabei. Unser Tierart gab Ferra sofort eine Spritze, damit sich die fehlenden Nachgeburten lösen sollten. Wir waren sehr unglücklich, zumal wir jetzt auch den schönen, kräftigen Welpen einschläfern lassen mußten, der das verkrüppelte Füßchen halte.
Im Laufe des Tages tat sich bei der Hündin gar nichts. Die Nachgeburten kamen nicht heraus, dafür bekam sie aber schwarz-grünen Ausfluß. Um Komplikationen auszuschließen, ließen wir Ferra röntgen. Es war kein Welpe mehr zu sehen. Die Nachgeburten lösten sich im Körper auf, so daß die Hündin 14 Tage lang fast schwarzen Ausfluß hatte.
Nach 2 Tagen hatten die Welpen immer noch nicht zugenommen. Der kleine schwächliche Welpe wurde von mir bereits vom ersten Tag an mit der Flasche ernährt, da er bei der Mutter nicht trinken wollte. Dies gestaltete sich jedoch als äußerst schwierig, da der kleine Kerl nicht saugen wollte. Ich mußte ihn tröpfchenweise ernähren, was natürlich gerade nur zum Überleben reichte. Ich hoffte, daß er doch noch allein trinken würde.
Bei der Kontrolle des Gesäuges stellte sich heraus, daß nur ganz wenig Milch vorhanden war. Also mußten wir nun auch die anderen Welpen füttern. Dies war leichter gesagt als getan, denn die Babies kamen mit der Flasche nicht zurecht. Nachdem ich alle Sauger durchprobiert hatte, rief ich in meiner Verzweiflung die Rüdenbesitzerin an.
Diese riet mir, sofort andere Flaschen und Sauger zu benutzen. Also besorgte ich mir schnellstens die kleinen Milupa-Flaschen und von Milupa die vorgelochten Milchsauger. Mit einem Mal tranken meine Welpen wie die Wilden. Es hatte also nur am Sauger gelegen. Inzwischen hatte Ferra gar keine Milch mehr. Die Welpen benutzten die Zitzen nur noch als Beruhigungssauger, gefüttert wurden sie ausschließlich mit der Flasche.  Für Mutter und Tochter ist die Welt in Ordnung Alle zwei Stunden, rund um die Uhr, mußten sie gefüttert werden. Da Ferra einen anderen Rhythmus bei ihren Welpen hatte als ich, massierte sie die Babies natürlich nicht, wenn ich sie gefüttert hatte. Daher gab es auch hier bald die ersten Probleme. Die Kleinen bekamen Blähungen und halten sehr harten Stuhlgang.
Nach jeder Mahlzeit wurden sie auch noch von mir massiert, und mein Tierarzt gab mir für die Welpen noch ein homöopathisches Mittel zur Darmregulierung.
Nach einer Woche kam ein weiterer Schock. Trotz aller Bemühungen starb auch noch der kleine Welpe. Er hatte es nicht geschafft, die Krise zu überwinden. Ferra war aber eine ausgezeichnete Mutter. Obwohl sie keine Milch hatte, versorgte sie ihre Welpen ganz hervorragend. Als diese 4 Wochen alt waren, bekam sie noch einmal zwei kleine Babies dazu, die von unserem befreundeten Züchter stammten, dessen Hündin nach dem Kaiserschnitt gestorben war.
Ferra nahm die Welpen wie ihre eigenen Kinder an, und das Wunder geschah -plötzlich hatte sie Milch! Diese reichte aus, um die Kleinen wenigstens nachts zu versorgen, so daß ich etwas Schlaf nachholen konnte. Unsere 3 Welpen und auch die kleinen Adoptiv-Kinder wuchsen gesund und munter heran, und auch Ferra ging es wieder ausgezeichnet. Sie zeigte keinerlei Krankheitserscheinungen, und wir hofften wieder einmal, daß bei dem nächsten Wurf keine Schwierigkeiten mehr auftreten würden.
Auch der nächste Wurf den wir mit Ferra ein Jahr später hatten, mußte vom 2. Tag an 4-mal täglich mit der Flasche gefüttert werden. Wir hatten Glück, daß dieser Wurf völlig problemlos auf die Welt gekommen war und unsere Hündin diesmal keine Schwierigkeiten hatte. Ungewöhnlich waren nur die Geburtsgewichte, die zwischen 320g und 360g lagen.
Als die Welpen 14 Tage alt waren setzte bei ihnen plötzlich Durchfall ein. Die Behandlung der Welpen zeigte immer nur einen kurzfristigen Erfolg, so daß wir davon ausgehen mußten, daß  Eine glückliche Familie ...Ferras Milch nicht in Ordnung war. Jedesmal wenn die Welpen an der Mutter getrunken hatten, trat der Durchfall wieder auf.
Jetzt war guter Rat teuer. Ferra von den Welpen zu trennen war unmöglich, denn sie machte ein fürchterliches Theater und heulte wie ein Wolf wenn sie nicht zu ihren Babies durfte. Also blieb uns keine andere Wahl als ihr einen Anzug anzuziehen, damit die Welpen nicht an die Zitzen konnten. Dazu verwendeten wir ein Kinder-T-Shirt, daß wir verkehrt herum anzogen und an den Schultern mit Baby-Klipsen, wie Hosenträger, befestigten. Ferras Milch pumpten wir alle paar Stunden mit der Milchpumpe ab.
Ferra und die Welpen hatten keine Probleme durch diese  ... auch bei geschlossener Zapfstelle Maßnahmen Sie waren zusammen und damit glücklich und zufrieden.
Nachdem wir diesen Wurf wieder mit sehr viel Mühe aufgezogen hatten, überlegten wir, ob wir Ferra aus der Zucht nehmen sollten. Nach langen Gesprächen mit befreundeten Züchtern und unserem Tierarzt beschlossen wir, ein Jahr später noch einen letzten Versuch zu wagen. Ferra wurde 7 Jahre alt, und es sollte ihr letzter Wurf werden. Diese Rechnung hatten wir jedoch ohne unsere Ferra gemacht, denn sie hatte ganz andere Pläne.

7 Monate später wurde sie wieder heiß. Diese Läufigkeit verlief zuerst auch ganz normal, nur Ferras Verhalten irritierte uns etwas. Wir hatten sie noch nie so verrückt erlebt, und es war schwieriger, sie von unserem Rüden fernzuhalten, als umgekehrt. Am 26. Tag passierte es dann: ein unbewachter Augenblick und Ferra hatte ihren heißgeliebten Chery verführt. Am nächsten Tag war alles vorbei, Ferra zeigte Chery die kalte Schulter und hatte auch kein Interesse mehr an seinen Zärtlichkeiten.
Genau 9 Wochen später kam ihr Wunschkind auf die Welt. Es war eine gesunde und hübsche Hündin, die von ihrer Mutter mit einer wahren Affenliebe aufgezogen wurde. Aber auch für diese eine Hündin reichte die Milch nicht, so daß ich ebenfalls zufüttern mußte.
Die kleine Hündin entwickelte sich sehr gut. Sie war ein ganz pfiffiges kleines Kerlchen und machte uns sehr viel Freude. Mit 4 Wochen holten wir sie zu den anderen Hunden, damit sie frühzeitig mit dem Hundeleben vertraut gemacht werden konnte. Bald hatte sie die ganze Meute im Griff, und alle Hündinnen liebten die Kleine; nur der eigene Vater fand seine kleine Tochter einfach gräßlich. Diese kleine Hündin war Ferras letzter Welpe. Wir ließen sie ein Jahr später operieren, und da zeigte sich, was die ganzen Probleme hervorgerufen hatte. Die Eierstöcke waren mit Zysten bedeckt, und die Gebärmutter war stark vernarbt. Es war ein Wunder, daß sie überhaupt noch so fruchtbar gewesen war.
Mittlerweile ist unsere Ferra 9 Jahre alt und erfreut sich bester Gesundheit.
Aus unserem B-Wurf hatten wir uns eine kleine Hündin behalten, die mittlerweile zu einem sehr schönen Sheltie herangewachsen war. Würden wir mit ihr auch wieder Probleme haben oder hatten wir endlich eine Hündin, mit der wir eine gute und gesunde Zucht aufbauen konnten? Von Silvy's und Ferras Welpen hatten wir wegen der großen Schwierigkeiten keinen Nachwuchs behalten.
Als Beauty zum ersten Mal belegt werden sollte, fuhren wir mit großem Herzklopfen zum Deckrüden. Unsere Sorgen und Ängste waren jedoch ganz unbegründet, denn der Deckakt klappte ganz wunderbar.
Genau am 58. Tag setzte bei Beauty, wie bei ihrer Mutter, die Geburt ein. Es war der erste Wurf, den ich allein auf die Welt holen sollte, da mein Mann diesmal keinen Urlaub nehmen konnte. Da ich nicht wußte, was auf mich zukommen würde, war ich natürlich sehr aufgeregt. Mein Tierarzt stand zwar bereit, aber bei größeren Problemen war ich ohne Auto natürlich hilflos, da der Tierarzt 12 km entfernt wohnte. Kurzerhand rief ich unseren befreundeten Züchter an, dessen Welpen Ferra aufgezogen hatte. Er erklärte sich auch sofort bereit, zu kommen. Der erste Welpe, ein sehr kräftiger Rüde, bereitete unserer Hündin große Schwierigkeiten. Ich war sehr froh, daß ich nicht allein war, denn nun zeigte sich die Erfahrung dieses Züchters, der ruhig und mit sicherer Hand den kleinen Kerl auf die Welt holte.
Dieser Welpe hatte den Weg freigemacht, denn nun wurden innerhalb von 3 Stunden noch 4 gesunde Welpen geboren. Beauty erledigt ihre große Aufgabe ganz hervorragend, und als mein Mann abends heimkam konnte er fünf süße Welpen, eine zufriedene Mama und eine noch glücklichere Frau begrüßen.

Dies war unser erster Wurf, der ohne Probleme aufwuchs und an dem wir nur Freude hatten. Auch Beauty's zweiter Wurf kam komplikationslos auf die Welt. Leider starb von den fünf Welpen noch nach 14 Tagen eine kleine Hündin. Ich hatte wieder einmal vergeblich versucht, diesen Problemwelpen durchzupäppeln.
Ein Jahr später wollten wir Beauty wieder belegen lassen. Diesmal hatten wir uns einen Rüden in der Schweiz ausgesucht, aber ausgerechnet diesmal fing Beauty's Hitze ganz ungewöhnlich an, so daß wir nicht den genauen Decktag nennen konnten. Also mußten wir den Decktag vom Tierarzt bestimmen lassen, denn die weite Fahrt sollte sich doch lohnen. Schon der Deckakt war für beide Hunde ein Erlebnis, da der Funke bereits übersprang, als wir noch nicht einmal richtig "Guten Tag" gesagt hatten.
Nachdem wir zwei wunderschöne Tage in der Schweiz verlebt hatten, dachten wir, daß die Trächtigkeit genauso problemlos verlaufen würde wie die beiden Deckakte.
Beauty hatte sich diesmal aber etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Eine Woche nach dem letzten Deckakt blutete sie immer noch, und wir hielten es für ratsam, sie vom Tierarzt untersuchen zu lassen. Dieser konnte jedoch nichts Krankhaftes feststellen, zumal auch der Abstrich keine Krankheitskeime enthielt. Unser Tierarzt riet uns, erst einmal abzuwarten. Die Blutungen hörten jedoch nicht auf, im Gegenteil, sie wurden stärker und mittlerweile war das Blut ganz dunkel geworden und Beauty verlor kleine Blutplöckchen. Wir waren jetzt ganz sicher, daß alles umsonst gewesen war und daß keine Welpen kommen würden.
Beauty blieb unter ständiger Beobachtung unseres Tierarztes und fühlte sich sichtlich wohl. Sie zeigte keinerlei negatives Verhalten, hatte kein Fieber und war munter und fidel. Wenn die Blutungen nicht gewesen wären, hätte man annehmen können, daß sie aufgenommen hätte. Ihr ganzes Verhalten deutete darauf hin.
Wir setzten uns nun mit anderen Züchtern in Verbindung und hörten mit einem Mal, daß dies gar nicht so selten auftreten würde. Jedesmal hatten die Hündinnen aufgenommen und gesunde Welpen auf die Welt gebracht. Wir waren jetzt auch der Meinung, daß wahrscheinlich mehr Eier befruchtet worden waren als Beauty austragen konnte. Hierbei half sich die Natur anscheinend selbst und stieß die überzähligen Eier ab. Sollte dies der Fall sein, müßten die Blutungen aber spätestens nach 4 Wochen aufgehört haben. So war es dann auch. Nach 4 Wochen verlief alles normal und wir merkten auch bald, daß unsere Hündin wirklich aufgenommen hatte.
Am Ostersonntag, zwischen Frühstück und Mittagessen, brachte unsere Beauty dann ihre kleinen Osterhäschen auf die Welt. Es waren wieder fünf gesunde Welpen. Eine Woche konnten wir uns daran freuen, daß Mutter und Welpen glücklich und zufrieden waren. Am 8. Tag setzte bei den Welpen jedoch starker Durchfall ein, so daß ein sofortiges ärztliches Eingreifen notwendig war. Wir bekamen ein Medikament, mit dem wir die Welpen behandeln sollten, nachdem sie vom Tierarzt alle eine Spritze bekommen hatten, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
Nachdem wir einige Zeit vorher bei einem anderen Züchter ähnliche Probleme miterlebt hatten und dort Staphylococcen in der Muttermilch die Ursache gewesen waren, hatten wir die Milch unserer Hündin kurz vor der Geburt untersuchen lassen. Beauty's Milch war jedoch in Ordnung gewesen, so daß wir jetzt völlig überrascht wurden.
Wir behandelten die Welpen vorschriftsmäßig, ließen aber gleichzeitig noch einmal die Muttermilch untersuchen. Am nächsten Tag hatten wir das Ergebnis: Staphylococcen epidermidis.
Der Arzt, der die Milch untersucht hatte, riet uns, sofort die Mutter mitzubehandeln, da sonst kein Erfolg zu verzeichnen sei, wenn die Welpen mit der infizierten Milch die Bakterien immer wieder aufnehmen würden. Uns blieb auch keine andere Wahl, da wir die Welpen nicht, wie bei den anderen Würfen, mit der Flasche ernähren konnten. Dieser Wurf lehnte geschlossen die Flasche ab, und alle erdenklichen Tricks halfen nichts. Um den Wurf gesund aufzuziehen, blieb uns nur die Mutter.
Nach einer Woche war alles überstanden. Der Durchfall war weg und die Welpen waren quietschvergnügt. (Bild 6) Sie hatten auch während  Jetzt sind unsere Osterhäschen aus dem Gröbsten raus. der Behandlung weiterhin gut zugenommen, so daß wir auch daher keine großen Sorgen hatten. Nachdem bei den Welpen das Medikament abgesetzt worden war, mußte Beauty mit einem anderen noch eine Woche weiterbehandelt werden.
Das größte Problem bei diesen Bakterien ist, daß sie sehr schnell resistent gegen ein Medikament werden. Das Medikament, das bei Mutter und Welpen geholfen hatte, war eine Woche später bereits unwirksam.
Wir hatten bei der Milchuntersuchung gleich ein Antibiogramm anfertigen lassen, daß uns genauen Aufschluß über die resistenten und sensiblen Medikamente geben konnte. Als wir die Milch eine Woche später noch einmal untersuchen ließen, waren immer noch Bakterien vorhanden, das Medikament aber bereits resistent. Den Welpen machte dies jedoch nichts mehr aus, sie hatten selbst Abwehrstoffe gebildet
Bei weiteren Würfen bleibt uns jetzt immer nur der Weg zum Tierarzt, um die Milch bereits vor der Geburt untersuchen zu lassen. Die größten Probleme treten dann auf, wenn die Milch bereits vor der Geburt infiziert ist, denn dann bleibt meistens nur die Flaschenaufzucht vom ersten Tag an.

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